Das Jahr 2022 neigt sich dem Ende zu, der Winter hat auch in Öttershausen Einzug gehalten. Anlass genug für einen kleinen Jahresrückblick sowie vor allem dazu, ein paar Informationen über den aktuellen Stand unserer Bemühungen zu geben.
Um eine ausreichende Grundlage für unsere weiteren Bemühungen zur Rettung des Schüttbaus zu erhalten, hatten wir beim Büro ALS ein ergänzendes statisches Gutachten in Auftrag gegeben, womit das bereits 2013 durch dieses Büro erstellte Gutachten auf den aktuellen Stand gebracht wurde. Das Gutachten liegt uns nun seit Juli 2022 vor. Es führte uns noch einmal den Zustand der akuten Gefahr für das Gebäude vor Augen.

Die Sanierung kann nur in zwei Schritten erfolgen: Als erster Schritt ist eine Notsicherung zeitlich nicht mehr aufschiebbar, erst in einem zweiten Schritt kann dann mit mehr Zeit die Sanierung und der Innenausbau angegangen werden.
Dementsprechend haben wir auch unsere Strategie aufgestellt:
Die Notsicherung ist unser zentrales Zwischenziel für die nächste Zeit. Sobald das Gebäude gesichert ist, soll es dann schon zumindest eingeschränkt genutzt werden: Wir planen Veranstaltungen und Führungen, um Öttershausen wieder zu einem Anziehungspunkt zu machen und es dem Image des „Lost Place“ zu entreißen.
Damit soll die Basis gelegt werden, weitere Nutzungsinteressenten zu finden, mit denen zusammen die weitere Sanierung und der Innenausbau angegangen werden soll. Unser Ziel ist nach wie vor, zumindest einen Teil des Gebäudes als „Interpretationszentrum Balthasar Neumann und die Grafen von Schönborn“ einzurichten ergänzt durch verschiedene andere Nutzungen, wie eine Gastronomie oder Veranstaltungsräumlichkeiten.
Inzwischen konnten wir verschiedene Förderanträge fristgerecht auf den Weg bringen, unter anderem auf Förderung aus dem Programm „national wertvolle Kulturdenkmäler“ bei der Bundesbeauftragten für die Kultur; für letzteres hatte das Landesamt für Denkmalpflege, in persona Herr Generalkonservator Pfeil eine für uns sehr bedeutsame Einschätzung abgegeben, nämlich, dass es sich aus Sicht des Landesamtes für Denkmalpflege beim Öttershausener Schüttbau um ein „national wertvolles Kulturdenkmal“ handelt.
Angestoßen wurde auch das Förderverfahren aus dem Entschädigungsfonds des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst. Die geschätzten Baukosten der Sicherungsmaßnahme betragen 700.000€. Der notwendige Eigenanteil muss durch den Verein aufgebracht werden. Die Rettung wird also ganz besonders davon abhängen, ob wir es schaffen, in der kurzen Zeit, die uns der Zustand des Gebäudes noch lässt, genügend Spenden, die der Verein zur freien Verfügung hat, zusammen zu bekommen.
Daneben freuen wir uns natürlich auch immer über neue Mitstreiter. Jeder, der sich für Öttershausen einsetzen möchte ist bei uns herzlich willkommen.
